
Checkliste Energieausweis für Verkäufer in Bremen: Pflicht beim Hausverkauf
Inhaltsverzeichnis
Wer in Bremen ein Haus verkaufen oder eine Wohnung vermieten möchte, muss sich rechtzeitig um den Energieausweis kümmern. Dieses Dokument ist beim Hausverkauf Pflicht und gehört zu den wichtigsten Unterlagen, die beim Immobilienverkauf vorgelegt werden müssen. Der Energieausweis fürs Haus oder die Wohnung gibt Auskunft über den Energieverbrauch, den Energiebedarf und die Energieeffizienzklasse des Gebäudes.
Ein gültiger Energieausweis schafft Transparenz, stärkt das Vertrauen von Käufern und Mietern und ist gesetzlich vorgeschrieben. Wer keinen Energieausweis vorlegt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro und rechtliche Probleme. Diese ausführliche Checkliste erklärt, warum der Energieausweis beim Hausverkauf notwendig ist, welche Arten es gibt, welche Unterlagen benötigt werden, welche Kosten entstehen und wie Sie typische Fehler vermeiden.
Wollen Sie Ihre Immobilien verkaufen?
Wir helfen Ihnen gerne bei dem Verkauf Ihrer Immobilien in Bremen.
Warum ist der Energieausweis beim Hausverkauf in Bremen Pflicht?
Der Energieausweis ist ein Dokument, das den energetischen Zustand eines Wohngebäudes transparent macht. Käufer und Mieter können damit besser einschätzen, welche Nebenkosten zukünftig anfallen und ob Modernisierungen notwendig sind. Seit 2014 ist die Energieausweis-Pflicht gesetzlich verankert. Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen oder mieten möchte, hat das Recht, die Angaben einzusehen.
Die Pflicht ergibt sich aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Verkäufer müssen den Energieausweis beim Hausverkauf spätestens bei der Besichtigung vorlegen. Bereits im Exposé sind bestimmte Angaben des Energieausweises Pflicht, darunter:
- Art des Ausweises (Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis)
- Endenergiebedarf oder Endenergieverbrauch in kWh/(m²·a)
- Energieeffizienzklasse (A+ bis H, sofern der Energieausweis diese enthält)
- Baujahr des Gebäudes
- Energieträger der Heizung (z. B. Gas, Öl, Fernwärme, erneuerbare Energien)
Fehlen diese Angaben, kann das Inserat abgemahnt werden. Spätestens beim Kaufvertrag muss ein rechtsgültiger Energieausweis übergeben werden.
Welche Arten von Energieausweisen gibt es?
Grundsätzlich gibt es zwei Varianten: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Beide Energieausweise sind zehn Jahre gültig, unterscheiden sich aber in der Berechnung und Aussagekraft.
1. Bedarfsausweis
Der Bedarfsausweis basiert auf einer technischen Analyse des Gebäudes. Hier werden Baujahr, Dämmung, Fenster, Heizungsanlage und weitere energetische Eigenschaften berücksichtigt. Er zeigt den theoretischen Energiebedarf – unabhängig davon, wie die Bewohner tatsächlich heizen.
Ein bedarfsorientierter Energieausweis ist Pflicht für:
- Altbauten mit Bauantrag vor dem 1. November 1977 gestellt wurde und weniger als fünf Wohneinheiten
- unsanierte Gebäude
- Neubauten oder umfassend sanierte Häuser
Vorteil: Der Bedarfsausweis zeigt, wo Modernisierungen sinnvoll sind. Nach einer Sanierung kann ein neuer Ausweis beantragt werden, um bessere Werte und eine höhere Energieeffizienzklasse nachzuweisen.
2. Verbrauchsausweis
Der Verbrauchsausweis basiert auf den tatsächlichen Energieverbräuchen der letzten drei Jahre. Grundlage sind Heizkostenabrechnungen oder Zählerstände. Dieser verbrauchsorientierte Energieausweis ist günstiger und schneller zu erstellen, allerdings weniger aussagekräftig, weil er stark vom Nutzerverhalten abhängt.
Ein Verbrauchsausweis ist zulässig für:
- Wohngebäude mit mindestens fünf Wohneinheiten
- Gebäude, die nach 1977 gebaut wurden
- sanierte Häuser ohne energetische Mängel
Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis – was ist notwendig?
Die Wahl hängt vom Gebäude ab. Ein Einfamilienhaus aus den 60ern benötigt in der Regel einen Bedarfsausweis, während ein Mehrfamilienhaus von 1990 mit Verbrauchsdaten einen Verbrauchsausweis nutzen kann. Verkäufer sollten prüfen, welcher Ausweis rechtlich vorgeschrieben ist – sonst droht ein Bußgeld.
Checkliste: Unterlagen für die Ausstellung eines Energieausweises
Damit ein Energieausweis beantragt werden kann, benötigen Verkäufer verschiedene Unterlagen. Die wichtigsten Angaben sind:
- Baujahr des Hauses
- Gebäudetyp (Einfamilienhaus, Reihenhaus, Mehrfamilienhaus)
- Anzahl der Wohneinheiten
- Wohnfläche in Quadratmetern
- Heizungsanlage (Baujahr, Energieträger, Typ)
- Warmwasserbereitung (zentral oder dezentral)
- Modernisierungen (z. B. neue Fenster, Dämmung, Heizung)
- Energieverbrauchsdaten der letzten drei Jahre (für Verbrauchsausweis)
- Baupläne, Grundrisse, Fotos
Seit 2021 müssen im Energieausweis auch Fotos enthalten sein. Diese belegen den Zustand des Gebäudes und helfen bei der Bewertung.
Ablauf: Energieausweis beantragen und erstellen lassen
Der Energieausweis für den Hausverkauf kann entweder online beantragt oder durch einen Vor-Ort-Termin erstellt werden. Beide Wege haben Vor- und Nachteile:
Energieausweis online
Beim Energieausweis online geben Eigentümer die Gebäudedaten selbst ein. Fachleute prüfen diese Angaben und stellen den Ausweis aus. Vorteil: günstiger und schnell. Nachteil: Die Angaben müssen exakt stimmen, sonst ist der Ausweis ungültig.
Vor-Ort-Service
Hier besucht ein Schornsteinfeger oder ein Ingenieur das Gebäude und nimmt alle Daten persönlich auf. Besonders bei älteren Gebäuden ist dieser Weg empfehlenswert, da die Einschätzung genauer ist.
Kosten für den Energieausweis
Viele Verkäufer fragen: „Was kostet ein Energieausweis?“ Die Kosten für einen Energieausweis hängen von der Art ab:
- Verbrauchsausweis: meist 50 bis 100 Euro
- Bedarfsausweis: zwischen 300 und 500 Euro
Umgerechnet kostet ein Energieausweis pro Quadratmeter nur wenige Euro. Angesichts der rechtlichen Pflicht und der Bedeutung für den Hausverkauf ist das eine überschaubare Investition.
Pflichtangaben in Immobilienanzeigen und bei Besichtigungen
Sobald ein Energieausweis vorliegt, müssen bestimmte Angaben veröffentlicht werden. Diese Pflicht gilt für alle kommerziellen Inserate – egal ob online oder in Printmedien.
- Art des Ausweises (Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis)
- Energieverbrauch oder Bedarf in kWh/(m²·a)
- Energieeffizienzklasse
- Baujahr des Gebäudes
- Energieträger der Heizung
Bei der Besichtigung muss der Ausweis unaufgefordert gezeigt werden. Nach Vertragsabschluss erhält der Käufer oder Mieter eine Kopie.
Rechtliche Konsequenzen bei Verstößen
Wer beim Hausverkauf keinen gültigen Energieausweis vorlegt, verstößt gegen das GEG. Das gilt als Ordnungswidrigkeit und kann ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro nach sich ziehen. Auch falsche oder unvollständige Angaben im Exposé sind abmahnfähig.
Tipps für Verkäufer: Energieausweis als Verkaufsargument nutzen
Viele sehen den Energieausweis nur als Pflicht. Richtig eingesetzt, kann er jedoch ein starkes Verkaufsargument sein:
- Ein gutes Ergebnis im Ausweis steigert den Wert der Immobilie.
- Eine hohe Energieeffizienzklasse schafft Vertrauen bei Käufern.
- Auch bei schlechteren Werten lohnt sich Offenheit – das wirkt seriös.
- Die im Ausweis enthaltenen Modernisierungsempfehlungen können als Grundlage für Preisverhandlungen dienen.
Häufig gestellte Fragen zur Immobilie im Alter
Welche Vor- und Nachteile hat es, im Alter das Haus zu verkaufen und in eine Wohnung zu ziehen?
Ein Umzug in eine kleinere Wohnung senkt Nebenkosten und erleichtert den Alltag. Allerdings fällt der Abschied vom vertrauten Haus und Garten oft schwer.
Was tun, wenn man ein Haus geerbt hat – verkaufen oder behalten?
Wer ein Haus geerbt hat, steht vor der Wahl: Immobilie behalten, vermieten oder verkaufen. Eine Immobilienbewertung zeigt den realistischen Verkaufspreis. Viele Eigentümer entscheiden sich für den Immobilienverkauf, um den Erlös gerecht unter Erben aufzuteilen.
Wie beeinflusst ein Kredit oder variables Darlehen den Hausverkauf?
Läuft noch ein Kredit oder variables Darlehen, können Vorfälligkeitsentschädigungen entstehen. Ein erfahrener Makler hilft, den Verkauf optimal zu gestalten.
Welche Rolle spielt ein Nießbrauchrecht?
Ein Nießbrauchrecht erlaubt es, in der Immobilie wohnen zu bleiben oder Mieteinnahmen zu erzielen, obwohl die Immobilie verkauft wurde. Käufer akzeptieren dafür einen niedrigeren Kaufpreis.
Ab welchem Alter sollte man über einen Hausverkauf nachdenken?
Ein festes Alter gibt es nicht. Wichtiger sind Gesundheit, Mobilität und ob man Haus und Grundstück noch bewältigen kann. Viele beginnen mit diesen Überlegungen beim Eintritt in den Ruhestand.
Fazit
Ob Sie Ihre Immobilie im Alter zu verkaufen oder zu behalten möchten: Die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab. Ein erfahrener Immobilienmakler unterstützt Sie dabei, den besten Weg zu finden – sei es verkaufen oder vermieten, verkaufen und in eine Wohnung ziehen oder im eigenen Haus wohnen bleiben. Rieger Immobilien berät Sie kompetent – unverbindlich und individuell.